21.- 24.3, Speckgürtel von Perth

Freitag

Wir fahren in Richtung Perth. Bereits hier unten, 240km südlich von Perth beginnt der Grossraum Perth mit seinen über 2 Millionen Einwohnern.

Die Küste ist wieder mehrheitlich, wenn auch noch dünn besiedelt. Mehrstöckige Häuser gibt es in Australien, ausser in den Städten, sowieso keine, Platz ist hier kein Thema.

In Busselton besichtigen wir den Busselton Jetty, der mit über 1,8km zweitlängste Holzsteg in der Welt. Der Steg wurde ebenfalls zur Verschiffung von Holz gebaut und wurde seit 1853 mehrmals verlängert. 2006 wurde am Ende ein Unterwasserobservatorium gebaut. In seinem Innern können wir die Unterwasserwelt, welche sich um die Pfeiler angesiedelt hat, bis auf den Grund beobachten.

Wir sehen in diesem „künstlichen“ Riff viele farbige Fische, Korallen, und Oktopusse. Ich finde das eine spannende Sache, umgekehrt wie in einem Aquarium sind wir eingesperrt und die Unterwasserwelt ist natürlich.

Wir sind reisemüde. Jeden Tag erleben wir so viel Neues und schlafen immer an einem anderen Ort, dass uns die Zeit für das Verarbeiten der Eindrücke fehlt. Wir suchen uns deshalb einen Campingplatz in einer Ortschaft am Meer, wo wir unseren Camper für einen Tag stehen lassen können und den Tag ruhig und zu Fuss angehen können.

In Mandurah sehen wir uns den Sonnenuntergang am Strand an und jassen bis in die späte Nacht. Noa und ich verlieren gegen Nadine und Mio wiederholt. Wir brauchen eine Revanche.

Samstag

Heute morgen leckt die Wasserleitung. Der Wasserschlauch welcher in den Wasserfilter führt, ist nicht mehr dicht. Er reisst komplett ab, als ich versuche ihn zu reparieren. Wir vereinbaren am Sonntag einen Termin bei Britz in Perth. Wir sind froh, dass wir sowieso in diese Richtung müssen.

Später lässt sich Mio seine Haare schneiden und wir sehen uns die Waterfront von Mandurah an.

Alles ist neu, künstlich und charakterlos angelegt.
„Wir bauen uns die Welt, wie sie uns gefällt.“

Wir vermissen die alten Städte und Dörfer, wie sie in vielen Orten von Europa anzutreffen sind. Uns wird an solchen Orten immer wieder bewusst, wie jung die Geschichte des weissen Australiens ist. Die Geschichte der Aborigines ist leider viel zu selten sichtbar.

Wir freuen uns nach dieser künstlichen Welt auf die wilde Natur, welche uns weiter nördlich in Richtung Exmouth erwartet.

Sonntag

Die Reparatur bei Britz geht schnell und wir suchen ein Restaurant in der Nähe fürs Mittagessen. Die Homestead Brauerei im Swan Valley hat gute Bewertungen. Leider wissen das auch alle Menschen aus Perth!

Die Parkplätze sind gerammelt voll, wir verzichten auf leckerere Burger und verziehen uns ans Meer wo wir im Camper Spaghetti Bolognese kochen.

Nadine hat für die Nacht einen vielversprechenden Campingplatz in einem nahen Nationalpark gefunden.

Der Henry White Oval ist eine Offenbarung! Im Koalapark zählen wir 7 Koalas, wilde Kängurus hüpfen herum und das lokale Pup serviert Bier zum Sonnenuntergang.

Wir beschliessen, die letzte Nacht unsere Reise vor der Abgabe des Campers am 15. April wieder hier zu verbringen.